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Verschiedenste Handwerke

Die Zunft zum Rüden ist die einzige Schaffhauser Gilde, die ihren Namen nicht von ihrem Handwerk, sondern vom Versammlungslokal ableitet. Dieses ist das Haus zum «Schwarzen Rüden» in der Oberstadt. Daher kommt auch die Besonderheit, dass die Zunft sich nicht zun, sondern zum Rüden nennt. Das Haus zum «Schwarzen Rüden» ersetzte 1423 die Trinkstube der Krämer, die sich an der heutigen Stadthausgasse befand.
In der Rüdenzunft vereinigten sich verschiedene Handwerkergruppen. Diesen bot sich so die Möglichkeit, politische Rechte wahrzunehmen, da man nur über eine Zunft in eine der beiden Schaffhauser Ratskammern gewählt werden konnte.

Zunftinterner Wettbewerb

Lang genossen die Krämer, also Kleinhändler, bei den Rüden eine Vormachtstellung. Noch bis 1570 sprach man daher von der «Krämerzunft» oder der «Zunft der Krämer zum Rüden». Erstmals historisch erwähnt wurde die Innung der Krämer 1397. Da die Krämer eine grosse Bandbreite von Produkten anboten, gerieten sie nicht selten mit Mitgliedern der eigenen Zunft in Konflikt. Beispielsweise die Seiler, Seckler und Gürtler wollten den Krämern den Handel mit Lunten, Taschen oder Riemen verbieten lassen.

Höchstes Haus der Altstadt

Ab dem 16. Jahrhundert wurde von Leuten, die neu in die Zunft zum Rüden eintreten wollten, erwartet, dass die der Zunft einen Silberbecher spendeten. Zudem musste ein hohes Eintrittsgeld bezahlen. So wuchs das Vermögen der Zunft zu einem stattlichen Betrag an. 1777 war genügend Kapital vorhanden, um ein neues, grösseres Zunfthaus zu bauen. Dazu wurde das Nachbarshaus gekauft und danach abgebrochen. Die Rüden lieferten sich dabei einen Prestigekampf mit den Kaufleuten. Das prunkvolle, im klassizistischen Stil errichtete Gebäude, welches das höchste Altstadthaus ist, wurde 1862 verkauft.

Kontakt

Zunftmeister
Dr. phil. Walter R.C. Abegglen
+41 (0)41/390 37 82
walter.abegglen@gmail.com

Kontakt

Zunftschreiber
Georg Frey

Zunftspruch

Freudig betrachtet der Rüdner den Hund in dem Schilde, stolz auf dies Sinnbild, das einst ihm die Väter verlieh’n. Treue verbürgt es den elften als zwölfte im Bunde! Ewig stets wird ihre Brust nur für Eintracht, dies Bürgerglück, glühn.

Zunftfamilien

Abegglen, Ammann, Andreae, Frey, Hüninger, Neher, Schwarz, Seiler

Quellen: www.zuenfte.ch / Zünfte & Gesellschaften der Stadt Schaffhausen von Martin und Thomas Harzenmoser, Schaffhausen

 

FÜR WEITERE INFORMATION:

www.zunft-zum-rueden.ch