
Zunft zun Rebleuten
Zunftspruch
Freundlich lächelt hier der Rebmann aus dem blauen Felde, sein bescheiden Werkzeug, das der König, selbst der Kaiser ehrt. Freundlicher der Saft, der aus der Traube perlte, wenn die Bürgerschaft der Eintracht Wonnebecher leert.
200 Hektar städtische Rebberge
Der Weinbau war neben dem Getreideanbau der wichtigste Zweig der Schaffhauser Landwirtschaft. Die Rebberge rund um die Stadt umfassten zeitweise bis zu 200 Hektaren. Heute sind es nur noch etwa fünf. Da der Rebbau einen eigenständigen Beruf darstellte, schlossen sich die Rebleute auch zu einer eigenen Zunft zusammen.
Die Rebleute waren nicht Rebbesitzer, sondern Handwerker, die das Rebwerk besorgten. Weil der Weinbau grosse wirtschaftliche Bedeutung hatte, übte der Rat der Stadt Schaffhausen strenge Kontrollen aus und setzte auch die Löhne der Rebleute fest.
Politisch hervorgetreten sind die Rebleute mit zwei Zunftmeistern, die das Amt des Bürgermeisters erlangten. Bei dem Aufstand von 1525 eskalierte der Konflikt bis zur bewaffneten Auseinandersetzung und endete mit der Verurteilung des damaligen Zunftmeisters zum Tode.
Zunfthaus bombardiert
Ansonsten waren und sind die Rebleute friedliche Gesellen. Dies zeigte sich auch an ausgedehnten Feiern, welche sie bei schönem Wetter in ihrer Laube an der Tanne abhielten. Das Zunfthaus der Rebleute wurde am 1. April 1944 von amerikanischen Fliegerbomben zerstört und danach in modernem Stil wiederaufgebaut. Der Name «Rebleutengang» an der Neustadt erinnert noch an den ehemaligen Standort des Zunfthauses.
Zunftfamilien
Bürgin, Forster, Ith, Mezger, Müller, Schlatter, Spahn
Quelle
Zünfte & Gesellschaften der Stadt Schaffhausen
von Martin und Thomas Harzenmoser, Schaffhausen